Die Mauern und das Gebälk der Traube hätten uns einiges zu erzählen. Wir werfen einen kurzen Blick in die Historie, immer im Bewusstsein, dass wir hier und jetzt die Geschichte des Gasthauses weiterschreiben dürfen.
In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gebaut, überstand die Brauerei und Taverne den grossen Dorfbrand im Jahr 1839. Bis ins Jahr 1881 dienten die Räumlichkeiten im Parterre dem Brauereibetrieb als Sudhaus und Kühlschiff. Restaurant und Küche befanden sich im oberen Stock. Erst nach der Auslagerung der Brauerei wurden der prägnante Speisesaal und das Restaurant erstellt. Der Speisesaal beeindruckt mit einer wunderbaren Jugendstilausstattung. Die kunstvollen Täfer, Wandbilder und Dekorationsmalereien datieren aus dem Jahr 1884. Trinksprüche, Puttenmotive sowie Landschaftsbilder zieren die Wände des Speisesaals.
Im Jahr 1977 konnte der Saal, unter Mitwirkung der kantonalen Denkmal- und Kulturpflege, umfassend renoviert werden. Oberhalb des heutigen Traubensaals befindet sich der alte Gerichtssaal, in dem bis 1904 das Bezirksgericht Werdenberg tagte. Auch der Gerichtssaal ist in seinem ursprünglichen Stil erhalten geblieben.
Seit Ulrich Rohrer 1848 die Bierbrauerei samt Taverne von seinem Stiefvater erstand, blieb diese beinahe 150 Jahre in Familienbesitz. Die einflussreiche Familie brachte eindrucksvolle Persönlichkeiten wie den Oberst Johannes Rohrer hervor, dem Buchs die Entstehung der Bahnhofstrasse zu verdanken hat.