Dann stiess ich mich mit beiden Füssen kräftig vom Beckenrand ab. Ich machte mich lang … und schwamm. Mein Körper erinnerte sich sofort. Eintauchen, ausatmen, lang machen. Auftauchen, einatmen, Armzug, Beinschlag. Jeder Muskel wusste, was er zu tun hatte, jede Bewegung mit Armen und Beinen erzeugte kleine Wellen. Eintauchen, ausatmen, lang machen. Auftauchen, einatmen, Armzug, Beinschlag. Es war leicht. Es war feierlich. Es war ein Geschenk. Es war mein Geschenk an mich. Mein Geheimnis in mir. Seither ist das Wasser meine kostbarste Kraftquelle. Im Wasser bin ich bei mir. Keine Musik, kein Bild, keine Worte können in mir das auslösen, was das Eintauchen ins Wasser bewirkt. Wasser, Wasser, Wasser. Die deutsche Schriftstellerin Kristine Bilkau schreibt in ihrem feinen kleinen Erzählband «Wasserzeiten – Über das Schwimmen»:
«…Schwimmen, so viel weiss ich inzwischen, löst keine Probleme, aber es kann für Klarheit und Mut sorgen, um sich ihnen zu stellen.»