Die Reise des Malschüeler Quellwassers macht jedenfalls deutlich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man in der Schweiz Wasser aus jedem Hahn trinken kann. «Ich kann verstehen, dass man Sprudelwasser aus der Flasche nimmt. Aber normales Wasser aus der Flasche? In der Schweiz? Nein, das verstehe ich nicht», sagt Andreas Rothenberger und schüttelt den Kopf. «Wasser ist ein Lebensmittel, das wir jeden Tag aus dem Hahn lassen. Es umgibt uns ständig. Es hat etwas Mystisches. Das fasziniert mich», sagt er, als wir zurück zum Auto gehen. Kein Wunder also, dass er in seiner Freizeit als Pontonier auf dem Rhein anzutreffen ist, wo er und seine Vereinskollegen im Training versuchen, den unberechenbaren Strömungen, den vielen Sandbänken und den grossen Steinen auszuweichen.
Bevor wir zurück im Tal sind und wir uns verabschieden, habe ich noch eine letzte Frage: «Was wäre, angenommen, es gäbe auf dem Berg einen Totalausfall?» – «Würde das Wasser, beispielsweise durch ein extremes Wetterereignis, getrübt, könnte es nicht genutzt werden, erklärt mir Andreas Rothenberger. «Vorsorglich betreiben wir deshalb beim Freibad Rheinau ein Grundwasser-Pumpwerk, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Bisher hatten wir aber zum Glück noch nie einen Notfall», fügt er hinzu.
Von der Bergquelle bis ins Trinkglas – eine Reise, die uns bewusst macht, wie kostbar und einzigartig unser Wasser ist.