Kathrin, mit der bevorstehenden Eröffnung am 22. Januar neigt sich eine faszinierende, aber auch intensive Zeit dem Ende zu. Nimmst du uns mit in deine Gefühlswelt der vergangenen Monate?
Kathrin: Die vergangenen Wochen und Monate waren für mich und Ivan ein Potpourri aus Emotionen. Es war, als würde man alle Gefühle, die man sich vorstellen kann, in ein Glas packen und dann kräftig schütteln. Da war wirklich alles dabei – kurze Momente des Zweifelns und Verzweifelns, zeitweilige Überforderung bis hin zum absoluten Glück, dass es ist, wie es ist. Jetzt gehe ich durch die Räume, höre das Team lachen, fühle die ausgewählten Materialien, rieche das Essen aus der Küche, – das ganze Haus wird spürbar. All meine Gefühle aufzulisten würde einer nicht enden wollenden Aufzählung gleichen (lacht).
Wie beurteilst du rückblickend das Handwerkliche? Kann man sagen: Die Bauphase war ein Erfolg?
Kathrin: Wir hatten das riesengrosse Glück – und ich habe ja schon einige Baustellen erlebt – dass die Atmosphäre hier stets sehr angenehm war. Die Stimmung war top, man arbeitete auf den Punkt, unterstützte einander. Unsere Leute lieferten äusserst präzises Handwerk, was nicht selbstverständlich ist, denn alles in diesem alten Haus war schief und ein bisschen ungelenk. Was mich besonders freut: Wir arbeiteten ausschliesslich mit regionalen Handwerker*innen zusammen. Ausnahmen machten wir nur, wenn wir in der näheren Umgebung nicht fündig wurden, wie zum Beispiel bei den Glasbläsern für unsere Lampenschirme. Ich denke, das zeichnet unser Gasthaus auch aus: Wir sind regional, wenn wir Gutes aus der Region kriegen. Schliesslich haben wir hier eine unglaubliche Vielfalt an Top-Fachleuten. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass alle Beteiligten Freude hatten, an diesem Projekt mitzuwirken. In diesem Sinne kann ich heute mit bestem Gewissen sagen: Ja, die Bauphase war ein Erfolg.